„Glasmalerei“ bedeutet: Fenster werden mit farbigem Glas gestaltet, „gemalt“, sie wird unterschieden nach Material und Herstellungstechnik zwischen Bleiglas und Betonglas.
Im Mittelalter, der Zeit der Gotik – Beton in der heutigen Form war damals nicht bekannt – wurden die Fenster in Bleiglastechnik gestaltet. So konnten in der Gotik Fenster in strahlenden Farben hergestellt werden.
Bei dieser Technik wurden kleine, farbige Glasstücke von größeren Stücken mit heißen Eisen abgesprengt und mit „Bleischnur“ - da Blei formbar ist – mit-einander verbunden. Gesichter wurden mit Hilfe von Schwarzlot aufgemalt. Bleiglasfenster sind zart und leicht zerstörbar und müssen heute besonders geschützt werden.
In den 1920er Jahren, der Zwischenkriegszeit, fand die Moderne mit ihrer Sachlichkeit, Geradlinigkeit und Klarheit Einzug in die Architektur und auch in die Bildende Kunst und damit auch in die Kirchenbaukunst. Das moderne Baumaterial Beton revolutionierte das Baugeschehen und auch die Kunst.
Die empfindlichen Kirchenfenster aus Bleiglas wurden durch gegenüber äußeren Einflüssen widerstandsfähigere, stabilere Betonglasfenster ersetzt. Glas in strahlenden Farben, wie in der Gotik, konnte neue Akzente setzen. Besonders bei gutem Tageslichteinfall konnten diese neuen Fenster eine fasziniernde Ausstrahlung, eine wunderbare, große Leuchtkraft erbringen, wie sie früher nicht möglich war.
Die Herstellung der Fenster |
Das durch und durch gefärbte Glas wird von Dickglasplatten mit 2 – 3 cm Stärke oder groben Glasbrocken abgebrochen oder mit einem Hammer abgeschlagen. Die Schlagkanten weisen meist einen muscheligen Bruch auf und leuchten in den Fenstern, auch ohne Sonne – silbern, entfalten aber bei vollem Lichteinfall eine faszinierende Ausstrahlung, eine große, wunder-bare Leuchtkraft, wirkungsvoller als die traditionellen Glasfenster. Die einzelnen Glasteile werden auf dem liegenden Entwurf aus farbigem Karton in Rahmen von ca. 40 x 100 cm ausgelegt, mit Abstandhaltern fixiert und anschließend mit Beton ausgegossen. |
Lebenslauf von Professor Albert Birkle |
geboren am 21. April 1900 in Berlin-Charlottenburg Militärdienst im 1. Weltkrieg Lehre als Dekorationsmaler im elterlichen Betrieb Studium an der Hochschule für bildende Künste Berlin Hochschulabschluss 1924 1923 Aufnahme in die Berliner Secession, 1924 in die preußische Akademie von Max Liebermann, Meisterschüler bei Professur Arthur von Kampf zahlreiche Studienreisen in Europa 1932 Umzug nach Salzburg wegen politischer Turbulenzen rund um die nationalsozialistische Machtergreifung – Birkle wurde als „entartet“ erklärt. Im 2. Weltkrieg als überzeugter Pazifist im Reichsarbeitsdienst eingesetzt, 1941 – 1943 als Kriegsberichterstatter in Frankreich, als Kriegsmaler Fresko-Auftrag in der Kaserne Glasenbach, Salzburg 1946 österreichische Staatsbürgerschaft vermehrt Aufträge als religiöser Glasmaler 1958 Verleihung des Titels „Professor“ Gestorben am 29. Jänner 1986 in Salzburg |